Ungewohnte Töne drangen am Sonntag, 18. Oktober, aus der bis auf den letzten Platz gefüllten St. Jakobus-Kirche Uder. Die Orgel blieb still, stattdessen drangen die Klänge von Jagdhörnern durch das Kirchenschiff. Ein Gottesdienst der ganz besonderen Art! In der wunderschön herbstlich dekorierten Kirche hatten sich neben den Gläubigen aus Uder zahlreiche Jägerinnen und Jäger der Jägerschaft Heiligenstadt sowie der Jagdgenossenschaft Uder eingefunden, um gemeinsam die diesjährige Hubertus­messe zu feiern.
Schon im Mittelalter hat sich der Brauch der Hubertusmesse herausgebildet, eine feierliche Messe zu Ehren des Heiligen Hubertus - dem Schutz­patron der Jäger - zu lesen. Die Heilige Messe wurde von Pater Rudolf vom Hülfensberg geleitet. Ihm zur Seite stand Pfarrer i. R. Raimund Fahrig. Sie wurden unterstützt durch die Vertreter der Jägerschaft Christoph Gille, der die Lesung übernahm und Andreas Uhlich, der die Fürbitten verlas. Diese richtete sich an

• die zur Messe versammelte Gemeinde - sich unter Beachtung der gegebenen und gewachsenen Werte auch offen gegenüber neuen Entwicklungen zu zeigen,

• die Landwirte und die Jägerschaft - Verantwortung und Respekt gegenüber einer gesunden Natur und der Tierwelt als der Grundlage unseres zukünftigen Lebens zu übernehmen,

• an alle Gruppen unserer Gesellschaft, an die Gegner von Tierhaltung, der Tier­nutzung und der Jagdausübung - unterschiedliche Auffassungen in friedlichem Dialog untereinander auszutauschen und den gerechten und verantwortungsvollen Ausgleich zu suchen.

Mit der Bitte um Frieden in der Welt, die Achtung der Menschenwürde und mit dem Gedenken an die Verstorbenen endeten die Fürbitten. Musikalisch wurde die Messe durch die Jagdhornbläser der Jägerschaft Worbis e. V. und dem Jagdhornbläserkorps der Jägerschaft Duderstadt begleitet. Mit Jagdliedern sowie schönen Kirchenchorälen begeisterten sie die Anwesenden. Einen würdigen Abschluss fand der Gottesdienst mit der Ode „Freude schöner Götterfunken“ von Ludwig van Beethoven. Diese Hubertusmesse war ein wunderbares Erlebnis für die ganze Gemeinschaft.

Rita Gille